Steglitz stellt Ada Blitzkrieg mit „text krieg“ vor

Buchaffine Blogbetreiber, die sich jeweils in Kurz-Interviews präsentieren, sprechen Blogempfehlungen aus, deren Betreiber wiederum eingeladen werden, sich den Fragen zu stellen. Das ist Ziel der losen Interview-Reihe „Steglitz stellt bibliophile Blogger vor“, deren Intentionen ich anderenorts detaillierter erläutert habe.

Heute lernen wir Ada Textkrieg aka @bangpowwww on Twitter kennen, die text krieg pflegt. Dass sie hier zu Wort kommt, hat sich der Kopf gewünscht, der den Zeitspiegel macht.

Dein Steckbrief in Stichworten …

Kreuzberg. Texthaudegen. Motiviert. Jung. Journalistin. Autorin. Bloggerin. Textkrieg. Popkultur. Dinge mit Tieren am Laufen haben. INTRO Magazin. In Bewegung.

Seit wann, warum und wo bloggst du?

Textkrieg ist in der Tat mein erstes eigenes Blog. Jahre davor, in einem Alter von etwa 16 Jahren, habe ich mich auch bei neon.de, jetzt.de und im lokalen Forum meines damaligen Wohnortes herumgetrieben und tiefnachdenkliche Texte oder Gedichte publiziert, die in erster Linie dazu dienten, Jungs klarzumachen oder umsonst in die Disko zu kommen. Irgendwann hat sich das geändert. Inzwischen publiziere ich unter Textkrieg und über Twitter meine Gedanken und nutze diese Plattformen nicht mehr zum Generieren von Geschlechtsverkehr oder Anerkennung, sondern als Megafon für meine Energien und Philosophien. Das Projekt Textkrieg dürfte jetzt zwei Jahre alt sein und ich bin immer noch verliebt wie am ersten Tag.

Deine Themenschwerpunkte …

DAS Thema des Blogs © Ada Blitzkrieg

Ich selbst bin der Themenschwerpunkt meines Blogs. Ich intensiviere und verschriftliche alle Gedanken, die einem jungen Menschen in einer Großstadt so überfallen. Dabei sind die Themen oft unterhaltsam (Kurzgeschichten), politisch (Barbara Scheel und der Rassismus), kulinarisch (Rezepte) oder einfach nur aus meinem Leben (Reisen, Konzerte, Pop, Literatur). Derzeit experimentiere ich viel mit SoundCloud und versuche, einige meiner Texte auch als Audiofassung anzubieten, um damit auch einer Lesergruppe Zugang zu den Inhalten meiner Texten zu verschaffen, denen das Lesen langer Texte nicht vertraut ist oder eben für blinde Menschen. Das Echo ist bisher sehr gut ausgefallen.

Was treibt dich in der Literaturszene, dem Literaturbetrieb derzeit besonders um?

Ich habe schon oft versucht für mich selber zu erkennen und zu verstehen, warum ich ein Buch bedingungslos liebe oder es bereits nach den ersten Seiten wieder beiseitelege. Ich bin nicht themengebunden. Die Art und die Leidenschaft der Erzählung ist es, die mich bindet.

Ich liebe Christian Kracht – auch nach Jahren. „Imperium“. Wow! Gut, er ist etwas ausgelutscht durch das Feuilleton und er wirkt menschlich unglaublich kalt, aber die Leidenschaft in seinen Büchern ist der Motor meiner Aufmerksamkeit. Sybille Berg legt eine ähnliche Leidenschaft ans Tageslicht und ihr neuer Roman „Vielen Dank für das Leben“ wirkt ehrlich und bewegt mich sehr. Ich kann schwer sagen was mich besonders im Literaturbetrieb rumtreibt. Viele meiner Freunde sind Autoren und veröffentlichen derzeit Stoff und ich liebe ihre Bücher. Linus Volkmann schrieb kürzlich „Kein Schlaf bis Langenselbold“ und hat mir damit ein paar schöne Stunden geschenkt.

Wie machst du dein Blog und deine Beiträge bekannt?

Ich verweise über Twitter und Facebook auf den neuen Beitrag.

Was sollte ein Blogger besser sein lassen?

Das kommt ganz darauf an was man mit seinen Inhalten überhaupt möchte. Wer ist man? Was möchte man? Wen möchte man erreichen? Wie möchte man sich darstellen? Ich scheine recht intuitiv die richtigen Themen und die richtigen Worte zu finden. Ich würde es als sehr schlimm empfinden mich eines Tages wegen „Was sollten Blogger sein lassen“-Regularien entfremdet von meinem eigenen Blog zu erkennen.

Welche Hürden muss ein Blogger nehmen?

Je größer die Reichweite des Blogs, desto mehr Menschen glauben zu spüren, dass sie ein Anrecht auf die Inhalte haben. Es wird Lob und Kritik verübt, die den Urheber dann auf den unterschiedlichsten Kanälen erreicht. Das ist schön und eine große Chance solange die Kritik sachlich und beitragsspezifisch stattfindet und nicht persönlich und verletzend daherkommt.

Dein schönstes Erlebnis als Blogger …

Wenn ich den Computer abends ausschalte und mich trotzdem auf den nächsten Tag freuen kann.

Wie gehst du damit um, wenn dir Verlage, Agenturen oder Autoren Rezensionsexemplare anbieten?

So was würden Verlage machen?

Wie hältst du es mit dem eBook?

Meine Hände haben genau die richtige Größe für mein Kindle. Ich reise viel und bin viel in der Stadt unterwegs. eBooks und ich funktionieren gut zusammen.

Welche anderen Blogs empfiehlst du (max. 5). Und welcher bibliophile Blogger sollte in dieser Gesprächs-Reihe möglichst auch zu Wort kommen?

Unbedingt das Blog von Mischa-Sarim Vérollet anschauen. Cartoons und allerlei hübscher Tand aus dem Leben eines sympathischen Autors. Herms Farm passt für mich in keine Kategorie und bekommt daher eine eigene Zuordnung: In der Kategorie Hermsfarm empfehle ich also das Blog von Herms Farm. Ich mag classless Kulla und über Horst, Hund und Brodt hängen Rauchschwaden.

Außerdem möchte ich uneingeschränkt GIRLS CAN BLOG von Annina Luzie Schmid über Frauen im Netz empfehlen. Im Interview würde ich mir gerne eine inspirierende Frau wünschen: @Anousch mit ihrem Blog Anousch.

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Zuletzt stellte sich Lothar Struck alias  Gregor Keuschnig mit Begleitschreiben vor. Sein Wunsch-Interviewpartner war der Der Buecherblogger. – Eine Übersicht, wer bereits alles Rede und Antwort stand, findet sich hier

11 Kommentare zu “Steglitz stellt Ada Blitzkrieg mit „text krieg“ vor

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